Super Double Senior Expert Software Architect

Aloha, liebe Freunde des Visitenkarten-Bullshit-Bingos. Ich brauche eure Hülfe! Mich treibt folgende Frage um: „Welche Titel soll synyx in Zukunft auf den Visitenkarten und in E-Mail-Signaturen verwenden?“

Wir werden in absehbarer Zeit in ein anderes Büro umziehen. Sprich, eine neue Anschrift haben. Das wiederum bedeutet, dass wir unsere alten Visitenkarten entsorgen können und neue benötigen. Also, ein guter Zeitpunkt sich Gedanken über die jeweiligen Titel auf den Visitenkarten zu machen.

Meiner Kenntnis nach hat ein Titel auf der Visitenkarte den Zweck, dem Empfänger Auskunft über die Funktion im Unternehmen zu geben bzw. ihm bei der Vorstellung zu helfen, welche Aufgabe und Verantwortung man im Unternehmen hat. Vor der Funktion findet man sehr häufig die Angabe Junior, Senior, Director oder ähnliches im Titel. Dieser Zusatz zur Funktion, soll eine gewisse Kompetenz und Erfahrung suggerieren. Also, ein Senior ist besser/höher/schneller als ein Junior und eine Director ist besser/höher/schneller als ein Senior und so weiter.

Und nun mein Problem: An welchen Kriterien mache ich denn fest ob einer das Senior oder Director Level erreicht hat, UND dem Titel gerecht wird? Weil, also, ich will ja dem Kunden nicht was unter/über Wert verkaufen. Und, nehmen wir mal an, wir hätten die Methode für synyx gefunden, wie wir unsere Kollegen korrekt in Level aufteilen; sind unsere Kriterien die gleichen wie die des Kunden oder des Marktbegleiters? Man will ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Da diese Bewertungskriterien ganz individuell und nicht allgemeingültig sind, macht es für uns wahrscheinlich keinen Sinn Titel mit Angaben zu vermeintlicher Erfahrung oder Kompetenz zu führen. Vielleicht ist sogar die Funktion fraglich? Zumindest bei unseren Softwareentwicklern, Architekten und Beratern. Denn oftmals haben die Kollegen mehrere Rollen im Projekt.

Mich beschleicht auch das Gefühl, dass das Level Senior und die Funktion Architekt mittlerweile inflationär auf Visitenkarten zu finden sind. Oder, ist das nur mein Eindruck? Über die Gründe kann man natürlich spekulieren. Ich tippe ja auf vermeintliche, kaufmännische Vorteile.

Mal sehen, wie sich dieses Thema bei uns entwickelt. Vielleicht gehen wir ja auch, wie so oft, synyx-Style-mäßig vor. Das kann Lustig werden! Während dessen freue ich mich über jeden Kommentar, eigene Erfahrungen dazu oder Vorschläge, wie wir das handhaben könnten – gerne an rueckert@synyx.de

PS: Den kenne ich bereits 😉

Kommentare

  1. habe ich schon mal wervendet, finde ich super software.
    danke für die infos.

  2. Ich finde den Ansatz von Sput sehr gut, sprich Konzentration auf den fachlichen Bereich. Wenn man aber doch nach aussen hin signalisieren moechte, welches "Gewicht" der Ueberreicher der Visitenkarte hat, dann finde ich das Kriterium sehr hilfreich, wieviel <b>Freiheit</b> die Person im eigenen Unternehmen hat. Bekommt sie gesagt, welche Interfaces sie zu implementieren hat (-> Junior)? Legt sie fest, wie ein technisches Ziel realisiert wird (-> Senior)? Oder legt sie das technische Ziel selbst fest, abgeleitet von einem Geschaeftsziel (-> Director)?

  3. Hi Tomtom, vielen Dank für deine Meinung.

  4. Bei uns in der Firma haben sämtliche Angestellten, mit Ausnahme der Geschäftsführung und des Office-Managements, den Titel "Spezialist Entwicklung". Hier wird auch keine Ausnahme für Teamleiter, Project Owner oder ähnliches gemacht.
    Die Grundidee ist wohl, daß man die Mitarbeiter über ihre Leistung, nicht über ihren Titel definiert. Und daß ohnehin erwartet wird, daß man verschiedene Rollen übernehmen kann - zum Entwickler-Dasein gehört ja z.B. auch mal etwas Architektur, und andererseits wollen wir keine reinen Architekten, die nicht coden können. Wozu also durch Titel unterscheiden?
    Und warum sollte man das Dienstalter und/oder die Kompetenz der entsprechenden Person durch Dinge wie Junior, Senior oder Principal nach außen hin kenntlich machen? Natürlich gibt es intern dann schon (auch gehaltsrelevante) Abstufungen, die gehören aber nicht auf die Visitenkarte.
    Beim vorherigen Arbeitgeber war der Titel an die Tarifgehaltsstufe gebunden, mithin an die Dauer der Betriebszugehörigkeit. Man muß wohl nicht betonen, daß es da nur sehr wenig Korrelation zwischen dem Titel und der Kompetenz gab. Das scheint in der Branche leider recht üblich zu sein...

  5. Hi Sput, vielen Dank für die Info, wie ihr es handhabt und welche Erfahrungen, du aus anderen Unternehmen hast.

  6. Wie wäre es mit "Quality Software Developer since 1987"

  7. Hi Danny, Vorschlag ist notiert. Danke!

  8. Das ist ganz einfach.
    Junior ist jemand, der ein Buch über das Thema gelesen hat.
    Der Senior hat schon im Projekt neben einem gesessen, der es drauf hat.
    Und der Expert hat bereits ein Projekt zu dem Thema in den Sand gesetzt.
    viele Grüße

  9. Hi Nico,
    jo, genau den Eindruck habe ich auch ;-)

  10. Bezüglich der Unterscheidung (Junior) Engineer und Senior Enginieer kann ich nur <a href="http://www.kitchensoap.com/2012/10/25/on-being-a-senior-engineer/" rel="nofollow">On Being A Senior Engineer</a> vom allseits geschätzten Herrn Allspaw empfehlen (und auch sonst alles von dem Mann).
    Unter Director of Foobar verstehe ich nur noch eine Management-Rolle, während eine Junior/Senior Whatever tatsächlich noch "Hand anlegt", also die "richtige" Arbeit erledigt.
    Letztlich würde ich ganz pragmatisch den Fachbereich ohne nähere Titelbezeichnung auf die Visitenkarten schreiben, also "Entwicklung", "Marketing", "Administration". Oder eben im Synyx-Stil "Business Kasper", "Code Monkey", "Bullshit Bingoist". ;)

  11. Danke für den Link, joschi!