Ein Jahr bei synyx aus Sicht eines Studenten.

Und wo ist das Büro?
Nach meiner Bewerbung bei synyx, wurde ich nach einer detaillierteren Auflistung meiner schon durchgeführten Projekte gefragt, die ich in der Bewerbung erwähnt hatte. Natürlich habe ich alles aufgezählt, an das ich einen Finger angesetzt hatte. So vermittelte ich zwar vielseitiges Interesse an Entwicklung in der Java-Umgebung, hatte jedoch wenige Kenntnisse über Frameworks und Tools. Das Gespräch durfte ich mit Thomas und Flo halten. Immerhin ein Chef mit im Meeting, Grund genug, aufgeregt zu sein. Mein erster Gedanke jedoch war: “Zum Glück hab ich keinen Anzug angezogen, sogar das Hemd hätte ich im Schrank lassen können.” Nach der Vorstellung der Firma und einem Gespräch über meine Kenntnisse und Interessen wurde mir das Büro gezeigt.
Ich war mir nicht sicher, ob ich mich wirklich in einem Büro befinde oder in einer von Nerds eingerichteten Wohnung.
Angefangen bei einem Poster von Fabian Buch (mit 3d Brille), über ominöse Kalender in einem von männlichen Entwicklern beherrschten Büroraum, einem riesigen Aquarium, natürlich mit Webcam, einer Café Lounge mit Retro-Games bis hin zu einer großen Küche mit ebenso großer Getränkeauswahl und leckerem Kaffee. Das alles vermittelte in einem Altbau mit hohen Stuckdecken und Parkettboden ein heimeliges Gefühl.
Lernen, lernen, lernen
Durch Basteleien an unserer ehemaligen Homepage wurde ich an das Content Management System OpenCMS herangeführt. Hier implementierte ich einen RSS Reader, der unsere Beiträge aus dem externen Blog in Kurzform auf der Homepage darstellt. Der Struktur von OpenCMS angenähert, wurde ich in ein Produktiv-Projekt integriert und kam das erste Mal mit Scrum in Berührung. Seitdem will ich Dailies nicht mehr missen. Strukturiert, immer auf dem neuesten Stand und als Student gleichermaßen wahrgenommen wie Projektleiter oder Festangestellter, programmiert es sich am einfachsten (oder am liebsten?).
Dazu kommt ein wöchentliches Freitagsmeeting, wodurch jeder einen Überblick über Entwicklungen in allen anderen Projekten bekommt und Berührungspunkte bemerkt. Damit werden wiederkehrende Probleme schnell identifiziert und gelöst. Außerdem werden Führungsentscheidungen kommuniziert was z.B. Sales oder HR angeht, bzw. Themen wie der aktuell anstehende Umzug diskutiert.
Tools, die ich durch synyx intensiver, teils durch täglichen Gebrauch, (kennen-)gelernt habe: ChilliProject (früher Redmine) zur Projektverwaltung, Maven (bald vllt auch mal gradle) als Buildtool, svn und git zur Versionierung, Nexus, Sonar, Jenkins, Konzepte wie Continuous-[Deployment|Integration|Delivery].
Allgemein wird hier, nicht zuletzt durch ein internes Code Projekt und interne Schulungen (schule@synyx), sehr viel Wert auf Codequalität gelegt.
Mittlerweile habe ich in diversen Projekten ausgeholfen und da man als Student genauso behandelt wird wie feste Mitarbeiter, kam es auch mal zu der Situation, dass ich in meinem Projekt für den Kunden der einzige Ansprechpartner bei einem Deployment war. Aber man wächst ja mit Verantwortung!
Der gesamte Arbeitstag wird durch einen IRC Chat begleitet, der zur internen und externen Kommunikation verwendet wird. Von Essensplanung über lustige Webfundstücke zu schnell diskutierten Themen wird hier alles angerissen. Man braucht seine Zeit, bis man die teilweise sehr nerdigen Insider intus hat.
Und täglich grüßt das Murmeltier, aber nur ohne (Eigen-)Initiative
Etwa alle zwei Wochen gehen die einigermaßen sportlichen Mitarbeiter, Ehemalige und Freunde zum synoccer. Das wird in letzter Zeit von mir auf den letzten Drücker organisiert, wenn ich es nicht mal vergesse. Dann heißt es in der Halle oder auch mal auf einem Freiplatz den Chef tunneln!
Als nächstes größeres Projekt steht bei mir die Diplomarbeit an. Dafür darf ich mir aus unserem durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) geförderten Projekt einen Aspekt herauspicken und in Angriff nehmen.
Unser Arbeitsplatz-, Konferenzbudget, montl. Stammtische, Sommer-, Winterfest für Mitarbeiter, Ehemalige und Verwandte und die Kochmuddi zeigen, dass auf die ganz eigene Firmenkultur nicht nur Wert gelegt wird, sie wird auch gelebt. Was wohl auch die Maklerin fand, als fast die ganze Belegschaft das potentielle neue Büro begutachtet hat.
Man sollte bei synyx dazulernen wollen und Initiative zeigen, dann ist man hier richtig, dann macht es Spaß.
Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber der Beitrag ist jetzt schon viel länger geworden, als ich eigentlich wollte.
Fazit: Bei synyx werden die Haare länger, aber nicht grau (außer bei Oli :P)!