JavaForum Stuttgart 2014

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist?
Das dachten sich dieses Jahr auch vier Entwickler von synyx, und machten sich daher am 17.07. auf nach Stuttgart zum JavaForum der Java User Group Stuttgart (JUGS).
Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze An-/ Abreise, große Auswahl an guten Vorträgen, super Verpflegung, und das alles zu einem relativ günstigen Preis.
 
08:05 Uhr, Hauptbahnhof Stuttgart
Alle da? Wo müssen wir hin? Raus aus dem Bahnhof, der Masse nach zum Kongresszentrum Liederhalle. Zehn Minuten laufen sind bestimmt nicht verkehrt – sitzen werden wir heute noch genug. Der Checkin zum JavaForum funktioniert dank vorher zugeschickter Barcode-Scheckkarte schnell und problemlos. Dann erst mal orientieren: Wo gibts was? Kaffee? Ah, da. Praktischerweise gibts auch Brezeln – also Zeit für ein zweites Frühstück.
 
8:45 Uhr, Hegel-Saal
Zum Warm-Up: Thorsten Maier mit “Effektiver Einsatz von Code-Reviews“. Keine Tool-Show (puh, Glück gehabt), dafür umso mehr praktische Infos rund um die Reviews. Warum wollen wir überhaupt Reviews machen? Und wie führt man diese praktisch durch? Insgesamt sehr praxisnah und einfach umzusetzen. Das werden wir nächste Woche gleich mal ausprobieren.
 
9:50 Uhr, Raum Sylt
Nach etwas suchen den Tagungsraum im obersten Stockwerk gefunden. Mit “Leittechnik für Bahnsysteme mit Eclipse” von Christian Scholz geht es hier mal um etwas womit man im Entwickleralltag eher nie zu tun hat, es aber fast jeden Tag (passiv) nutzt. Da die Domaine sehr spannend klang dachte ich wäre hier eine Horizonterweiterung bestimmt auch nicht schlecht. Leider ist der Vortrag nicht ganz so gut wie erwartet – insgesamt habe ich den Eindruck dass es etwas durcheinander ist, sicherlich auch bedingt durch viele Fachbegriffe sowie den englischsprachigen Foliensatz (weniger wäre hier sicher mehr gewesen). Mag sein dass der gute Mann einfach auch nicht mehr (Details) erzählen durfte…
 
10:40 Uhr, Foyer
Wo gibt es die Croissants mit denen hier alle rum laufen?
 
11:10 Uhr, Schiller-Saal
Im dritten Block geht es um “Enterprise integration Patterns Revisited“. Kai Wähner trägt das Thema sehr kurzweilig vor – die 45 Minuten fliegen recht dahin. Die wichtigsten Kernpunkte: letztlich hat wohl schon jeder EAIs verwendet – wenn auch unbewusst. Daher: das EAI Buch von Hohpe und Woolf lesen, und dann die Patterns nicht selbst implementieren, sondern fertige Frameworks bzw. Tools verwenden.
 
12:15 Uhr, Beethoven-Saal
Vor der Mittagspause noch was neues zu Java 8 lernen: “Lambdas, Collections und Streams“. Michael Wiedeking trägt sehr unterhaltsam vor wie man mit Lambda Ausdrücken und Streams in Java 8 sehr elegant tolle Sachen machen kann. Das ganze in einem wahnsinns schnellen Tempo. Ich weiß zwar jetzt was geht – damit das wirklich anwendbar wird, muss ich mich wohl aber erst mal selbst hin setzen und etwas damit herumspielen. Trotz der Geschwindigkeit des Vortrages war es bisher wohl der beste (und auch unterhaltsamste) Vortrag des Tages.
 
13:00 Uhr, Foyer
Mittagessen – also schön in die Schlange am Buffet einreihen. Die Auswahl ist groß, man weiß garnicht was man angesichts des Angebots auf den (dafür) viel zu kleinen Teller laden soll. Aber egal wofür man sich entscheidet: alles sehr lecker! Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise – Zeit während der Mittagspause noch etwas den Sonnenschein draußen zu genießen und sich zu bewegen.
 
14:30 Uhr, Raum Usedom
Slim Fast“. Heiko Rupp scheint angesicht des vielen Essens auch schon bedenken im Bezug auf seine Figur zu haben. Allerdings soll es hier nicht darum gehen wie wir abnehmen können, sondern wie der benötigte Heap unserer Anwendung schlanker werden kann. Gezeigt werden einige Tools zur Analyse des Heaps (VisualVM, Eclipse MAT), sowie typische Beispiele wo man auf einfache Art viel Speicher sparen kann. Wissen dass wir in unseren Projekten sicherlich noch gewinnbringend einsetzen können.
 
15:20 Uhr, Foyer
Bevor dass jemand verhungert: Zeit für lecker Kuchen!
 
15:35 Uhr, Beethoven-Saal
In Zeiten sich täglich überschlagender Meldungen von geklauten Daten und Passwörter so aktuell wie nie: “Krypto für Java-Entwickler“, vorgetragen von Dominik Schadow. Es geht darum dass man auf jeden Fall auf bewährte Krypto-Verfahren setzen sollte, Java bringt hier out-of-the-box schon sehr viel mit. Da dies in der Umsetzung dann allerdings oft eher etwas umständlich ist, gibt es auch hier Frameworks welche es dem Entwickler leicht machen Daten ordentlich zu verschlüsseln. Wichtigste Message: verschlüsseln ja, dabei auf fertige Bibliotheken und Algorithmen vertrauen und nichts selbst implementieren.
 
16:40 Uhr, Raum Usedom
Zum Endspurt noch einmal hinauf ins oberste Stockwerk zu “Entwicklung von BigData-Systemen mit Apache Cassandra“. Philipp Stussak stellt die grundsätzliche Funktionsweise dieser NoSQL Datenbank vor, und zeigt sehr deutlich welche Vorteile diese gegenüber einer herkömmlichen (relationalen) Datenbank hat. Auf jeden Fall sehr interessant, vor allem wenn man sehr viele Daten zu speichern hat.
 
17:40 Uhr, Stuttgart Innenstadt
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof. Rückblickend hat sich der Tag in Stuttgart auf jeden Fall gelohnt. Die Vorträge waren insgesamt alle sehr informativ. Vieles wurde sicherlich nur oberflächlich angerissen (mehr ist in der kurzen Zeit aber auch kaum möglich), die Vorträge bieten aber jeweils einen guten Startpunkt um selbst tiefer in die einzelnen Themen einzusteigen.
JavaForum Stuttgart – nächstes Jahr gerne wieder. Und nicht nur wegen dem Essen 😉